Das Design-Team erklärt, wie die ikonische Horrorgestalt adaptiert wurde.
Das neue Kapitel für Dead by Daylight, Sadako Rising, erhebt sich aus den Tiefen und führt Sadako – in Dead by Daylight als derOnryō bekannt – und Yoichi Asakawa in den Nebel. Die auf Kōji Suzukis Roman Ringu und der gefeierten Originalverfilmung basierende Gestalt Sadako stellte das Design-Team vor viele spannende Herausforderungen.
Den Onryō adaptieren
Als Tochter eines berühmten Mediums aus Izu-Oshima in Japan zeigte Sadako ihre übernatürlichen Fähigkeiten zum ersten Mal, als ein Journalist den fatalen Fehler beging, ihre Mutter als Betrügerin zu bezeichnen. Als sie zu einem alten Brunnen gelockt und dort in ihrem nassen Grab zum Verrotten zurückgelassen wurde, manifestierten sich Sadakos Kräfte in einem verfluchten Video, das jedem, der es ansieht, nach sieben Tagen den Tod bringt. Am siebten Tag tritt sie selbst in Erscheinung und kriecht voll mörderischer Wut aus dem Fernseher.
Dank ihrer übernatürlichen Fähigkeiten ist Sadakos Herangehensweise nicht gerade physisch orientiert. In Dead by Daylight ist das Ziel eines Killers jedoch, die Überlebenden niederzustrecken, hochzuheben und zu einem Haken zu tragen. Daher musste zwingend ein Weg gefunden werden, der dem Charakter treu bleibt und trotzdem eine Möglichkeit bietet, wie Sadako auch diese finsteren Aufgaben ausführen kann.
„Wir wollten bei Sadako jeden direkten physischen Kontakt vermeiden“, enthüllt Game Design Director Matthew Spriggens. „Sie würde sehr seltsam aussehen, wenn sie größere Überlebende über der Schulter tragen müsste – vor allem jemanden wie Jeff Johansen. Stattdessen entschieden wir, dass Sadako ihre telekinetischen Fähigkeiten einsetzen würde, um Paletten zu zerstören, Generatoren zu beschädigen und sogar Überlebende hochzuheben und an den Haken zu platzieren.“
„Von Anfang an wollten wir, dass Sadako genauso gruselig und gespenstisch wirkt wie in der klassischen Ringu-Verfilmung“, erinnert sich Spriggens. „Wie sie sich bewegt, langsam und bedacht, um sich bedrohlich an ihre Opfer heranzuschleichen. Wir sahen Sadako immer eher als Stealth-Killerin – man weiß, dass sie in der Nähe ist, aber man sieht sie nicht, bis es zu spät ist. Und natürlich mussten wir auch die Fernseher und das Video unbedingt in die Spielmechanik integrieren.“
Wie Horrorfans wissen, hat die Szene, in der Sadako aus dem Fernseher kriecht, schon lange Kultstatus, und muss daher auch im Spiel gewürdigt werden. „Früh wurde beim Testing klar, dass ein besonders reizvoller Aspekt ihrer Kräfte darin besteht, sich in Fernseher am anderen Ende der Karte zu projizieren“, sagt Spriggens. „Darüber hinaus ist sie ein Garant für viele unerwartete Jumpscares, wenn sie etwa plötzlich hinter Überlebenden aus dem Fernseher steigt, wenn diese es am wenigsten erwarten.“
Das Grauen entwerfen
Zwar sind ihre übernatürlichen Fähigkeiten ein wesentlicher Aspekt ihres Charakters, der alles beeinflusst, von ihren Bewegungen bis hin zu ihren Manierismen, doch ebenso wichtig war es auch, das aufwendige verfluchte Video nachzubilden. Um das allgegenwärtige Gefühl tiefen Grauens zu erzeugen, das mit dem sicher bevorstehenden Tod einhergeht, wollten die Designer einen makabren Sieben-Tage-Countdown nachstellen. Das Problem war jedoch, dass die durchschnittliche Runde Dead by Daylight nicht ganz so lange dauert.
„Wir wussten, dass wir das schreckliche Gefühl eines Fluches nachstellen wollten, der nach sieben Tagen tötet“, erklärt Creative Director Dave Richard. „Die Herausforderung lag darin, diese Erfahrung an den viel kürzeren Zeitrahmen eines Spiels anzupassen.“
„Wir entschieden uns für eine Variante, bei der Charaktere Verdammt werden und durch verschiedene Handlungen bis zu sieben Stufen auf der Statusanzeige eines Überlebenden aufgefüllt werden können.“ „Wenn die Anzeige bei einem Überlebenden voll ist, kann Sadako diesen sofort töten, wenn er in den Todesstatus versetzt wird. Dieses einfache System reproduziert das Gefühl der Verdammnis, das Sadakos Opfer in anderen Adaptionen empfinden. Es erzeugt Druck auf die Überlebenden, ihre Aufgaben möglichst schnell zu erledigen oder ihre wertvolle Zeit zu opfern, um das verfluchte Video zu kopieren und Sadakos Botschaft zu verbreiten, um sich so vor einem schrecklichen Tod zu bewahren.“
Nicht nur ist dieses Erlebnis eine getreue Nachbildung von Sadakos Vorgehensweise, es erzeugt für Überlebende auch ein einzigartiges Gefühl von Dringlichkeit – ganz zu schweigen von der Möglichkeit, lebensverändernde Entscheidungen zu treffen.
„In der ersten Version dieser Fähigkeit waren bereits Fernseher involviert, doch sie spawnten ein Videotape, statt es dem Überlebenden als Ergebnis der Interaktion zu geben“, erklärt einer der Game Designer von Dead by Daylight. „Alle Überlebenden konnten die Fernseher ausschalten, doch dadurch wurden sie verflucht – also verdammt – und mussten ihr Videotape einsammeln, für gewöhnlich am anderen Ende der Karte. Diese Version funktionierte, und uns gefiel der Gedanke eines Videotapes mit dem Fluch, doch in Sachen Gameplay ließ sie noch zu wünschen übrig. Das Tape erst noch holen zu müssen, störte den Spielfluss zu abrupt und zu häufig – außerdem fehlte die ikonische Nummer 7.“
„Schließlich entschieden wir uns dafür, den Fluch als schrittweisen Verlauf zu gestalten, statt als binären Ein-/Aus-Effekt, und wir fügten auch mehr Möglichkeiten für beide Seiten hinzu, mit dem Fluch zu interagieren“, fährt der Designer fort. „Die Killerin belegt Überlebende in ihrer Nähe mit dem Fluch, wenn sie sich zu einem Fernseher projiziert. Überlebende können verhindern, dass die Killerin sich zu bestimmten Fernsehern projiziert, indem sie diese ausschalten. Wenn sie das tun, erhalten sie ein Videotape, durch das der Status „Verdammt“ mit der Zeit ansteigt. Überlebende, deren „Verdammt“-Statusanzeige voll ist – das entspricht den sieben Stufen – können von Sadako getötet werden, sobald sie von ihr in den Todesstatus versetzt werden.
Die Talente
Mit dem Kapitel Sadako Rising werden drei neue Killer-Talente eingeführt – Geißelhaken: Fluten des Zorns, Ruf der See und Erbarmungsloser Sturm. Diese Talente müssen nicht einfach nur dem Gameplay-Gleichgewicht neue Dynamiken verleihen, sondern auch zur Essenz des Charakters passen.
„Sadakos größte Stärken sind ihre übernatürlichen Kräfte und die Fähigkeit, ihr Trauma in einen unerbittlichen Rachedurst zu verwandeln“, so Spriggens. „Wir beginnen immer mit den Leitmotiven eines Charakters und brainstormen dann, wie wir diese in In-Game-Situationen umsetzen können.“ In diesem Fall arbeiteten wir mit Telekinese, Vorausahnungen und Rache als Ausgangspunkt.“ „Von dort aus suchten wir nach interessanten Gameplay-Bereichen, die wir als Killer-Talente umsetzen könnten. Das Ziel ist es, die Motive des Charakters auf bedeutsame Weise in die Mechaniken einzubinden, damit sie spannend und packend für unsere Spieler sind. Es ist immer ein interessanter Prozess, mit einem so großartigen Werk wie Ringu zu arbeiten.“
Erlebt selbst Sadakos Zorn im neuen Kapitel von Dead By Daylight, Sadako Rising, erhältlich ab dem 8. März für PS4 und PS5.
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