Starkes Remake des galaktischen Kultklassikers
Nur ein kleiner Schritt für Crypto 137, aber ein riesiger Rückschritt für die Menschheit: In dem spaßigen Alien-Invasionsspektakel Destroy All Humans! übernehmt ihr die Rolle eines galaktischen Eroberers und beweist den unwürdigen Menschlein eure haushohe Überlegenheit. Und das nicht etwa mit dem Versprechen auf futuristische Technologien und weichgespülten Sätzen wie „Wir kommen in Frieden“, sondern in bester „Mars Attacks“-Manier.
Das Original ist bereits 2005 für die PlayStation 2 erschienen und ihr konntet als graues Alien mit Strahlenpistole und Gedankenkontrolle Furcht und Schrecken unter der Bevölkerung verbreiten. Das deutsche Studio Black Forest Games, die bereits mit Giana Sisters:Twisted Dreams gezeigt haben, wie ein gelungenes Remake aussieht, hat sich zusammen mit Publisher THQ Nordic dem ballerfreudigen Kultklassiker angenommen.
Gib mir deine DNA
Worum geht es eigentlich? Ihr übernehmt die Rolle des Furoners Cryptosporidium 137 – oder kurz Crypto 137 – der auf die Erde des Jahres 1959 geschickt wird, um das Schicksal seines Vorgängers Crypto 136 zu klären, der 1947 anscheinend spurlos auf dem unterentwickelten Planeten verschwunden ist. Roswell lässt grüßen. Eure weitere Aufgabe: Die Menscheit zu unterwerfen und so viel DNA aus den Gehirnzellen der Ureinwohner einzusammeln, wie nur möglich. Immerhin findet sich in den Genen der Menschen Spuren von Furonen-DNA und die braucht euer Volk zum Überleben. An der Story, der reichlich vorhandenen Sprachausgabe mit ironischen Kommentaren und Anspielungen auf die Zeit des Kalten Krieges sowie der Alien-Hysterie haben die Entwickler aus Offenburg nichts geändert. Die Qualität der Sprachausgabe und die Grafik wurden allerdings runderneuert und kräftig aufpoliert. Ihr bekommt keinen Klon des Originals mit nur ein paar neuen Texturen, „Destroy All Humans“ sieht aus und fühlt sich an wie ein Spiel aus 2020 an, allerdings ohne den Charme des Klassikers eingebüßt zu haben.
Schön schräges Waffenarsenal
Trotz überlegender Technologie und einem enormen Ego kommt ihr nicht ganz so einfach an die Menschen-DNA, die ihr für Upgrades eurer Waffen und Fähigkeiten einsetzt. Neben wehrhaften Farmern machen euch auch Polizei und Militär zu schaffen. Besonders die Geheimorganisation Majestic fährt immer stärkeres Geschütz auf, um der Alien-Invasion ein schnelles Ende zu bereiten.
Zum Glück verfügt ihr über ein breites Arsenal an verheerenden Waffen und zerbröselt Gegner mit der Strahlenkanone, nutzt die gefürchtete Analproben-Rakete, schockt Menschen mit der patentierten Zap-O-Matic oder nutzt eure psychischen Kräfte, um Gegenstände durch die Luft fliegen zu lassen oder den Willen eines Menschen zu übernehmen, der dann auf seine Kameraden losgeht. Von Zeit zu Zeit schwingt ihr euch einfach in euer UFO und plättet einfach mal eine ganze Armee oder legt eine Stadt in Schutt und Asche. Alles, was ein Alien-Eroberer eben so auf einem unterentwickelten Planeten macht. Aber Achtung: Unverwundbar seid ihr trotz technischer Überlegenheit nicht und die angegriffene Menschheit hat auch ein paar fiese Tricks auf Lager.
Der Weg zur Furonischen Perfektion
Das herrliche absurde Spektakel im B-Movie-Gewand macht nicht nur richtig gute Laune, sondern belohnt zähe Trophäenjäger mit gleich 41 Bronze-, Silber-, Gold- und Platinauszeichnungen. Wirklich extrem schwierige Aufgaben erwarten euch bei der Trophäenvergabe nicht, aber für „Goldmedaille!“ sollt ihr alle Herausforderungen mit der Bestnote abschließen, „Ruhm des Furonischen Imperiums“ erringt ihr nur, wenn ihr die letzte Hoffung der Menschheit vernichtet und für „Pflichtkurse“ dürft ihr kein optionales Missionsziel verpassen. Dann könnt ihr euch schon bald mit „Furonische Perfektion“ auf das begehrte Platin in eurer Trophäensammlung freuen.
Kommentare sind geschlossen.