Findet heraus, wie die Idee für einen Science-Fiction-Film zu einem storylastigen VR-Epos über eine außer Kontrolle geratene KI anwuchs
Frank Sennholz, Game-Director, Soulpix
Eden Tomorrow ist ein storybasiertes Sci-Fi-Action-Adventure, inspiriert von den klassischen Science-Fiction-Filmen der 70er und 80er Jahre, das sich aber auch mit gegenwärtigen Ängsten davor auseinandersetzt, was passieren könnte, wenn eine künstliche Intelligenz außer Kontrolle gerät.
Mehr möchte ich gar nicht sagen, da ich finde, dass nichts so schlimm ist, wie gespoilert zu werden, bevor man eine Geschichte selbst erleben konnte. Diese Möglichkeit habt ihr schon heute, da wir eine kostenlose Demo des Spiels im PlayStation Store veröffentlichen.
Wie eine Filmidee zu einem Videospiel wurde
Die Grundidee für Eden Tomorrow erblickte vor etlichen Jahren das Licht der Welt. Damals hatte ich einen realistischen, vollständig animierten Sci-Fi-Film vor Augen. Mir war wohl bewusst, dass so ein Projekt – noch dazu in Deutschland – ungefähr so realistisch war, wie meine eigene Raumstation zu bauen. Aber das hielt mich nicht davon ab, es trotzdem zu versuchen.
Mit meinen letzten Ersparnissen produzierten wir einen aufwendigen Trailer. Aus dem Film wurde zwar nichts, doch ging mir die Idee einfach nicht aus dem Kopf. In meinen Gedanken entwickelte sie sich weiter.
Zur gleichen Zeit war ich (und bin es immer noch) ein begeisterter Gamer. Ich spielte Videospiele über Jahrzehnte hinweg (ja, so alt bin ich schon). Von Anfang an war es mein Traum, in einem Spiel zu sein, statt nur davor. (Keine Ahnung, wie cool das bei Pong gewesen wäre, aber der Wunsch war da.)
2014 hatte ich dann zum ersten Mal ein VR-Headset auf. Dieses Erlebnis war eine Offenbarung, und wie ein Blitz durchfuhr mich die Erkenntnis: So könnte ich meine Idee Wirklichkeit werden lassen.
Man könnte wirklich in dieser Welt sein und die Abenteuer selbst erleben, anstatt sie nur passiv zu beobachten.
Damals waren wir nur ein unabhängiges Animationsstudio für Film- und Fernsehproduktionen und hatten keinerlei Erfahrung mit Spiele-Engines. 3D-Assets zu erstellen und diese zu animieren war unser täglich Brot. Doch Programmierung und Game-Design stellten völlig neue Anforderungen an uns.
Zu diesem Zeitpunkt konnte nur eine Person aus unserem 5-köpfigen Team programmieren. Über die nächsten zwei Monate machten wir uns daran, eine VR-Demo zu entwickeln, die sich als sehr beliebt erwies. Das verschaffte uns die Motivation, unseren Weg fortzusetzen, auch wenn uns noch nicht ganz klar war, was genau vor uns lag.
Das trifft besonders auf VR zu: Damals gab es noch kein Regelwerk, dem man folgen konnte; keine anderen Arbeiten, an denen man sehen konnte, wie andere ein bestimmtes Problem lösten. All das mussten wir selbst herausfinden. Einige Dinge, die auf dem Papier noch super klangen, waren entweder nicht umsetzbar oder schlicht doch nicht so cool, wie wir dachten. Andererseits gab es auch Dinge, die als Konzept völlig unspektakulär erschienen, sich aber als entscheidend für das Gameplay erwiesen.
Ein gutes Beispiel ist, wenn man nickt oder den Kopf schüttelt, um mit Newton zu kommunizieren. Das fühlte sich vollkommen natürlich an und vertiefte die Immersion des Spiels enorm. Keiner, der es ausprobierte, konnte sich beim ersten Mal ein breites Grinsen verkneifen. Und diese Idee rührt von einer echten Erfahrung her: Ich war in einem Sushi-Laden und der Koch sprach genauso wenig Deutsch, wie ich Japanisch – er zeigte einfach auf die Zutaten und ich nickte oder schüttelte den Kopf – Bäm!
Wir haben viel Zeit investiert, um mehrere Komforteinstellungen zu entwickeln, damit jeder sein Spiel feinabstimmen und die ganz persönlichen, perfekten Einstellungen erzielen kann.
Die Musik von Eden Tomorrow
Eine Sache, die ich besonders hervorheben möchte, ist die Musik des Spiels. Sie bedeutet mir persönlich eine Menge. Während ich die Handlung des Spiels verfasste, lauschte ich bestimmten Stücken, um mich in die richtige Stimmung zu versetzen, und ich hatte vor, den Soundtrack selbst zu erstellen. (Früh in meiner Karriere schrieb ich die Musik für zwei Spiele.)
Dasselbe wollte ich für Eden Tomorrow tun, doch ich erkannte schnell, dass ich nie die Qualität der Kompositionen erreichen könnte, die mir durch den Kopf gingen.
Glücklicherweise fand ich jemanden, der genau diesen Klang und die emotionale Tiefe in seinen Stücken schuf, die zu der Klanglandschaft passten, die ich im Sinn hatte. Um das Werk unseres Komponisten Dirk Ehlert zu feiern, produzierten wir zwei Videos, die einen Blick hinter die Kulissen der Entstehung des Soundtracks werfen. Schaut sie euch unten an!
Es stimmt schon, dass sich Eden Tomorrows drei Jahre der Entwicklung manchmal wie eine Reise ins Unbekannte anfühlten – genau wie das, was der Spieler heute selbst im Spiel erlebt. Das war mit Abstand die anstrengendste – aber auch schönste – Zeit meines Lebens. Ich bin sehr glücklich, dass wir die Chance bekamen, meinen Traum und meine Vision zu verwirklichen. Klingt kitschig, ich weiß. Aber so ist es nun mal.
Spielt die kostenlose Demo jetzt! Wir können es kaum erwarten, die ersten Reaktionen von PS VR-Spielern auf Eden Tomorrow zu sehen!
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