Das derzeit vielleicht härteste Spiel besticht nicht nur durch seine spielerischen Qualitäten, sondern sorgt mit verstörendem Art Design für wohlige Schauer. Auf ins Gefecht!
Horzine, ein Biotech-Unternehmen, entwickelte abscheuliche Monster. Und nun müssen Soldaten, Söldner und einige Überlebende dafür sorgen, dass die Bedrohung eliminiert wird. Es ist eine denkbar simple Formel, die in Killing Floor 2 nahezu perfekt umgesetzt wurde.
Genre:
Ego-Shooter
Systeme:
PS4
Wer hat’s gemacht?
Entwickelt wurde der Titel vom US-amerikanischen Studio Tripwire Interactive, das sich neben Red Orchestra auch mit Killing Floor einen Namen machte. Beide Reihen begannen übrigens als Modifikation von Unreal Tournament 2004. Für den Vertrieb von Killing Floor 2 zeichnet Deep Silver verantwortlich.
Worum geht’s?
Ihr müsst mit bis zu fünf Freunden zehn Wellen an Zeds (genetisch manipulierte Monster) abwehren, während mit dem dabei verdienten Geld immer bessere Waffen gekauft werden. Danach bekämpft ihr einen von zwei Bossen. Eine einfaches Grundprinzip, das aber erstaunlich viel Motivation und Spaß erzeugt.
Wie spielt es sich?
Falls ihr eine Kampagne oder eine Vielzahl an Modi braucht, seid ihr bei Killing Floor 2 an der falschen Adresse; es ist im Grunde ein Horde Modus, der in ein vollwertiges Spiel umgewandelt wurde. Und während diese Beschreibung zunächst etwas eintönig klingen mag, ist es erstaunlich, wie detailverliebt und einfallsreich die Entwickler hinsichtlich der Waffen gewesen sind und wie intensiv sich die Kämpfe anfühlen.
Es gibt zehn Perks (Klassen), aus denen man wählen kann: Berserker, Commando, Field Medic, Demolitionist, Gunslinger, Firebug, Sharpshooter, Support, Survivalist und S.W.A.T. Jene Eigenschaften mit der Zeit stetig zu verbessern und das Spiel auch auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad zu meistern, ist eine sehr befriedigende Angelegenheit.
Im Spiel finden sich 11 verschiedene Monster – von Clots, die mit Standard-Zombies zu vergleichen sind, bis hin zu den schrecklichen Scrakes ist viel Abwechslung und Kreativität in Verhalten und Art Style geflossen. Letztere muskelbepackte Gegner besitzen übrigens eine Kettensäge als Arm; haltet sie euch also um jeden Preis vom Leib!
Einige Perks eignen sich besser als andere, um bestimmte Monster zu eliminieren. Deshalb ist gutes Teamwork hier noch wichtiger, als in den meisten anderen Co-Op-Spielen. Und gerade auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad, Hell on Earth, fühlt sich Killing Floor 2 beinahe schon wie ein anderes Game an – so verrückt ist dann die Action gegen die mit zahlreichen neuen Fähigkeiten bestückten Zeds.
Nach den zehn Wellen wartet ein Boss auf euch. Unachtsame Spieler gehen hier nach nur wenigen Sekunden unter, also steht nahe an euren Freunden und heilt einander. Natürlich ist aber auch eine geschickte und wohlüberlegte Angriffsstrategie vonnöten: Nur wer die Schwachstellen der Bosse erkennt und diese schonungslos ausnutzt, wird erfolgreich sein.
Ein Spiel, das sich ganz auf seine Shootouts verlässt, braucht natürlich besonders eindrucksvolle Waffen. Deshalb findet ihr hier auch rund 40 davon – auch Granaten und Messer – für jeden Perk. Beinahe jede dieser Waffen ist einzigartig und es macht einfach Spaß, sie einzusetzen – egal, ob sie an echte Wummen wie die SCAR angelehnt oder “etwas” exotischer wie die Microwave Gun ist, die Monster in Popcorn verwandelt und letztlich in einer riesigen Blutfontäne enden lässt. Alle diese Mordinstrumente sehen toll aus, besitzen eine Menge Details und klingen großartig.
Versus Survival, der zweite Hauptmodus, teilt die Spieler in Menschen und Zeds auf. Spielerisch vergleichbar mit dem Versus Modus von Left 4 Dead, hatten die Entwickler anfangs noch mit der Balance zu kämpfen. Nun, wo der Titel fertig gestellt ist, funktioniert auch diese Variante gut. Und es ist zu hoffen, dass sich auf PlayStation 4 eine große Fanbase bilden wird, um diese Herausforderung noch lange aufrecht zu erhalten.
Quickie oder Langzeitbeziehung?
Das kommt darauf an: An sich ist der Titel immer für eine Runde zwischendurch gut. Auf der anderen Seite macht das simple, aber durchdachte Konzept so schnell Lust auf mehr, dass es leicht passieren kann, plötzlich hunderte von Stunden auf dem Zähler zu haben.
Gefällt euch, wenn ihr…
…auf blutige, intensive Fights steht und euch gern vor euren Gegnern gruselt. Denn diese sind wahrlich zum Fürchten!
Ideal, um…
…euch einmal so richtig auszutoben und eine Menge Adrenalin auszuschütten.
Besonderheiten:
Viel Splatter, tolle Waffen und Monster, sehr motivierendes Gameplay mit coolem Perk-System.
Können meine Kinder damit spielen?
Nein. Der Titel ist ausschließlich für erwachsene Spieler und geizt nicht mit derber Gewaltdarstellung. Und die Gegner haben Potenzial, euch auch noch in euren Träumen zu verfolgen.
Womit überrascht Killing Floor 2?
Mit seiner Suchtspirale, die einen das an sich simple Konzept schnell vergessen lässt, was regelmäßig dazu führt, das Gamepad nicht mehr so schnell aus der Hand zu legen.
Killing Floor 2 wird heute übrigens auch im Livestream von Inside PlayStation gezockt, also schaltet ein, wenn ihr sehen wollt, wie sich Anne und Wolf in die Gegnerwellen stürzen.
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