Wieder auf der Suche nach Neuem für den kleinen großen Schirm? Tony hätte da ein paar Ideen!
Japan ist nicht nur die Wiege von legendären Videospielserien wie Final Fantasy, Dragon Quest, Kingdom Hearts, Metal Gear Solid und Dark Souls. Japan hat noch viel mehr zu bieten – und vieles davon erscheint für PlayStation Vita. Der technisch so ausgereifte Handheld hat inzwischen leider einen zweifelhaften Ruf erlangt, doch nicht zuletzt Japan sorgt dafür, dass das Gerät immer weiter mit interessanten und kunterbunten Games versorgt wird. Doch das spricht sich leider nur zögerlich herum.
Mein Name ist Tony und ich schreibe für www.jpgames.de – wir berichten über all die japanischen Spiele, die nicht im Fokus großer Medien stehen, aber die oftmals nicht weniger spielenswert sind. Ich möchte euch heute einige japanische Games (und Genres) vorstellen, die euren Horizont bezüglich PlayStation Vita vielleicht ein wenig erweitern werden. All diese Games sind exklusiv für PlayStation Vita erhältlich – ok, bis auf eines!
Trillion: God of Destruction
Erst seit wenigen Tagen ist Trillion: God of Destruction in Europa auf dem Markt. Der finstere Zeabolos herrscht über die Unterwelt. Der letzte Krieg zwischen Dämonen und Engeln ging zugunsten der Bösewichte aus. Das Leben in der Unterwelt ist ruhig. Bis Trillion auftaucht, ein übermächtiges Wesen. Zeabolos selbst zieht in den Kampf gegen Trillion – und stirbt.
Doch hier fängt Trillion: God of Destruction erst richtig an. Die Gelehrte Faust bietet Zeabolos einen Handel an – seine Seele gegen die erneute Chance, Trillion zu vernichten. Zeabolos willigt natürlich ein. Fortan plant er gemeinsam mit seinen treuen Overlords den finalen Kampf gegen Trillion. Leicht wird das nicht, denn Trillion besitzt eine Billion Lebenspunkte. Hier schließt sich auch der Kreis zum Titel des Spiels – eine Billion ist im Englischen eine Trillion. Klingt verrückt? Ist es!
Jeder der weiblichen Overlords verkörpert eine der sechs Todsünden Völlerei, Lust, Faulheit, Stolz und Gier. Ihr stärkt eure Beziehungen zu den Overlords und zieht in SRPG-Kämpfe, bis ihr irgendwann reif seid für das Finale gegen Trillion. Ein Großteil des Spiels findet auch in Dialogen und Interaktionen mit den Charakteren statt, darauf solltet ihr vorbereitet sein.
Demon Gaze
Wenn ihr RPGs liebt, gerne stundenlang durch Dungeons zieht und dort jede Ecke erkundet und unzählige Kämpfe austragt, dann ist Demon Gaze vielleicht etwas für euch. Demon Gaze ist ein Dungeon-Crawler, und bei diesem Genre liegt der Schwerpunkt auf genau diesen Dingen. Eine gewisse Affinität daran ist durchaus Voraussetzung, um an Demon Gaze Gefallen zu finden.
Das Spiel wurde von Experience Inc. entwickelt, gewissermaßen Experten auf dem Gebiet der Dungeon-Crawler. Held Oz durchstreift Dungeons nach Schätzen und Dämonen – übrigens in der First-Person-Perspektive. Rundenbasiert und mit Zufallskämpfen. Danach geht es regelmäßig zurück in die Herberge Dragon Princess Inn. Dort ruht man sich aus und interagiert zur Abwechslung mit anderen Charakteren. Auch eine eigene Gruppe für die Streifzüge kann man sich aus Rassen wie Zwergen, Elfen und den katzenartigen Ney sowie Klassen wie Paladin, Samurai und Waldläufer zusammenstellen.
Schon seit 2014 ist Demon Gaze exklusiv für PlayStation Vita auch hierzulande erhältlich.
Visual Novels
Ihr lest gerne Bücher und mögt ausufernde Geschichten? Wenn ihr obendrein auch noch gerne zockt, dann kennt ihr vielleicht schon die japanische Visual Novel. Ein interessantes Genre, dessen hierzulande wohl bekanntester Vertreter Steins;Gate ist. Eine im Übrigen sehr empfehlenswerte Visual Novel, die neben PlayStation Vita auch für PlayStation 3 erhältlich ist.
Bei der Visual Novel steht die Erzählung im Vordergrund. Es gibt viele Variationen der Visual Novel, aber grundsätzlich sieht das im Spiel so aus, dass ihr euch durch unzählige Dialogboxen vor statischen Hintergründen lest. So ist es auch in Code: Realize. Code: Realize ist eine besondere Visual Novel, ein so genanntes Otome-Spiel. Otome-Spiele richten sich vornehmlich an die weibliche Spielerschaft in Japan, sie erzählen oft romantische Geschichten. In Code: Realize ist die Romanze aber eher zweitranging, daher kann dieses Otome eigentlich jeder spielen.
Durch die Adern von Cardia fließt aus unbekanntem Grund ein starkes Gift. Bei bloßer Berührung schmelzen Gegenstände und Lebewesen. Deshalb versteckt sich Cardia seit Jahren in einer riesigen Villa, um niemandem versehentlich Schaden zuzufügen. Ein tristes Dasein, aus dem sie gerissen wird, als die britische Armee in ihre Villa einfällt. Code: Realize spielt im England des 19. Jahrhunderts. Gentleman-Dieb Arsène Lupin beendet das Vorhaben der Soldaten und sucht mit Cardia gemeinsam nach einer Lösung ihres Problems…
Tales of Hearts R
Tales of Hearts R ist wahrscheinlich kein Geheimtipp, immerhin erlangt die traditionsreiche japanische “Tales of”-Reihe einen immer größeren Bekanntheitsgrad in Europa. Allerdings liegt mir persönlich viel am Spiel und es soll deshalb unbedingt Erwähnung finden. Viele Tales-of-Fans sagen, das erste “Tales of” bleibt immer etwas Besonderes. Da ist etwas dran, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Tales of Hearts ist ursprünglich schon 2008 in Japan erschienen, allerdings nie im Westen. Bei Tales of Hearts R handelt es sich um ein Remake, das es dann exklusiv für PlayStation Vita im Jahr 2014 auch in unsere Gefilde geschafft hat.
Im Prinzip ist Tales of Hearts R der Inbegriff des JRPGs. Das Genre erlebte seinen Höhepunkt in den 90er-Jahren, unter anderem mit dem sicher bestens bekannten Final Fantasy VII. Wenn ihr nie ein JRPG gespielt habt, dann gibt es wahrscheinlich noch bessere Vertreter, um euch lebenslang an das Genre zu fesseln. Aber wenn ihr ein exklusives PS-Vita-JRPG sucht, dann kommt ihr an Tales of Hearts R nicht vorbei – und werdet es auch nicht bereuen.
Ihr übernehmt die Rolle von Kor Meteor und trefft schon nach wenigen Spielminuten auf Kohaku Hearts. Es entspannt sich eine umfangreiche Story, über die ich nicht zu viel verraten möchte. Über eine große Weltkarte verschlägt es euch in unzählige Orte und ihr trefft auf viele verschiedene Charaktere und Geschichten. Die Kämpfe finden in einem actionreichen Kampfsystem statt. So genannte Skits (Plaudereien), typisch für die “Tales of”-Reihe, vertiefen auf liebe- und humorvolle Weise die Beziehungen unter den Charakteren.
Wenn ihr noch nie ein “Tales of” oder ein JRPG gespielt habt und eure PlayStation Vita Bock auf etwas Neues hat, dann probiert Tales of Hearts R doch mal aus! Wenn ihr Gefallen findet: Noch in diesem Jahr wird Bandai Namco mit Tales of Berseria einen neuen Teil der Reihe für PlayStation 4 veröffentlichen. Vorkenntnisse braucht ihr nicht – in der “Tales of”-Reihe sind ähnlich wie bei Final Fantasy (fast) alle neuen Spiele völlig unabhängig voneinander.
The Legend of Heroes: Trails in the Sky
The Legend of Heroes: Trails in the Sky ist ein bisschen geschummelt. Eigentlich handelt es sich dabei um ein PSP-Spiel, aber als der Titel erstmals im Westen erschien, war längst PlayStation Vita auf dem Markt. Und Trails in the Sky lässt sich eben auch auf PlayStation Vita spielen. Außerdem bekomme ich Ärger von meinen Kollegen, wenn ich die Chance nicht nutze, um Trails in the Sky hier vorzustellen.
Trails in the Sky ist ein wahres JRPG-Kunstwerk und der erste Teil einer inzwischen achtteiligen Serie, deren Lokalisierung sozusagen das Lebenswerk des amerikanischen Publishers XSEED ist. Die Geschichte beginnt in Rolent und ihr übernehmt die Rolle von Estelle Bright. Sie und ihr Bruder Joshua sind Teil der Bracer Guild. Die Gilde sorgt für Frieden auf den Straßen des Königreichs Liberl. Es entspannt sich eine fesselnde Geschichte mit wunderbar geschriebenen Charakteren und unzähligen interessanten Aufgaben.
Spielerisch bietet Trails in the Sky gewohnte JRPG-Kost. Man läuft über 3D-Maps und kämpft sich durch ein rundenbasiertes Kämpfe. Trails in the Sky dürfte inzwischen vielen Gamern ein Begriff sein, aber es verdient noch viel mehr Aufmerksamkeit. Wenn ihr Blut geleckt habt: Der zweite Teil, Trails in the Sky Second Chapter, erschien letztes Jahr ebenfalls im Westen für Sony PSP und ist somit natürlich auch auf PlayStation Vita spielbar.
Persona 4: Dancing All Night
Jetzt bringen wir noch mehr Farbe und Schwung in die Bude! Persona 4: Dancing All Night ist ein Rhythmusspiel. Große Bekanntheit erlangte dieses urjapanische Genre im Westen mit Guitar Hero, aber erste beliebte Vertreter gab es auch schon in den 90er-Jahren, zum Beispiel mit PaRappa the Rapper für PlayStation!
Persona 4: Dancing All Night konzentriert sich natürlich auf die Musik aus Persona 4. Der Titel ist nicht nur spielerisch, sondern auch musikalisch empfehlenswert. Eine Weiternutzung der Musik in einem Rhythmusspiel macht also durchaus Sinn! Persona 4: Dancing All Night wärmt die Musik aber nicht nur auf, sondern bietet auch eine eigene Geschichte, welche an die Ereignisse nach Persona 4: The Golden anknüpft. Das Remake von Persona 4, schon 2013 exklusiv für PlayStation Vita erschienen, sei hiermit übrigens auch wärmstens empfohlen.
Falls euch Persona gefällt: In diesem Jahr erscheint mit Persona 5 der neueste Teil der Serie für PlayStation 4. JRPG-Fans fiebern dem Release mindestens genauso entgegen wie Final Fantasy XV. Also schaut es euch doch mal an!
Freedom Wars
Es ist nicht gestattet, zu flüchten. Es ist nicht erlaubt, sich das Leben zu nehmen. Sich zu weigern, dem Panoptikum zu dienen, ist untersagt. Man darf nichts, ohne ausdrücklich das Recht dafür eingeräumt bekommen zu haben. Willkommen in eurem Panoptikum, willkommen bei Freedom Wars! In der Welt des exklusiven PlayStation-Vita-Titels herrscht ein erbitterter Krieg um Ressourcen. Die Folge: Ihr werdet geboren, um zu dienen und zu sterben. Eure Aufgabe: kämpfen. Euer Ziel: die Freiheit.
Freedom Wars ist ein Action-RPG aus der Feder von Entwickler Shift und Sony CE Japan. Dabei sticht vor allem der Einfluss von Shift hervor. Dieses Studio war lange Zeit mit God Eater vertraut. Auch Freedom Wars ist spielerisch ein so genanntes “Hunting Game”. Einen Großteil der Zeit verbringt ihr also damit, bestimmte Wesen zu jagen und zu erlegen. Einen spaßigen Onlinemodus bietet Freedom Wars auch!
Und apropos God Eater: Dass die Serie endlich wieder Anschluss im Westen findet und noch in diesem Jahr God Eater Resurrection und God Eater 2 für PlayStation Vita und PlayStation 4 erscheinen, habt ihr sicher schon gehört, oder?
Exklusive Gusterstücke
Ihr seht, PlayStation Vita und Japan haben einiges zu bieten. Und das soll es längst nicht gewesen sein. Während ihr diesen Artikel lest, befinden sich in Japan unzählige weitere Spiele exklusiv für PlayStation Vita in Entwicklung. Nicht alle dieser Spiele werden im Westen erscheinen und nicht alle für PlayStation Vita. Aber auch wenn nicht jedes Spiel die weite Reise nach Europa auf sich nimmt, die Chancen auf Nachschub stehen nicht schlecht.
Gerade erst ist in Japan beispielsweise Digimon World: Next Order exklusiv für PlayStation Vita erschienen. Sollte es das neueste Digimon-Abenteuer über den großen Teich schaffen, dann scheint es denkbar, dass es neben PS Vita auch für PlayStation 4 erscheint. So geschah es nämlich zuletzt auch mit Digimon Story: Cyber Sleuth.
Aber auch weitere Exklusivspiele sind hierzulande erschienen. Im Mai beispielsweise MegaTagmension Blanc + Neptune VS Zombies, ein abgedrehtes Hack’n’Slay, dass in Gameindustrie spielt – ja, der Name dieser Welt ist kein Zufall.
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