Champions-League: Am 23. Oktober empfing Bayer Leverkusen Shahktar Donetsk in der BayArena. Nach einer starken Vorstellung von Leverkusen und einem klaren 4:0 war die Schlacht aber noch nicht vorbei. Donetsk-Trainer Mircea Lucescu schoss sich in der anschließenden Pressekonferenz auf Schiedsrichter Stephane Lannoy ein. PlayStation Young Journalist Gregor Salamin war live vor Ort, und schildert uns seinen Fußballabend.
Überragender Kießling, schlechte Verlierer
4:0 – ein Ergebnis, das eigentlich alles aussagt. Doch so eindeutig, wie die Champions League-Partie zwischen Bayer Leverkusen und Shahktar Donetsk war, hatte sie deren Trainer Mircea Lucescu nicht gesehen. Der Ärger über das Spiel ließ den Rumänen auf der Pressekonferenz nach dem Spiel immer schneller reden. Die beiden Übersetzer – der eine für die Übersetzung ins Ukrainische, der andere für die deutsche Übersetzung zuständig – kamen dabei kaum hinterher. Der Schuldige für seinen Ärger war schnell ausgemacht: Schiedsrichter Stephane Lannoy, dem er mangelnden Respekt vor Donetsk attestierte.
In der Tat gab es zwei Szenen während des Spiels, an denen sich Lucescus Ärger zumindest teilweise nachvollziehen lässt. Das Foul an Kießling, das kurz nach der Pause zum Elfmeter führte und von Rolfes erfolgreich umgewandelt wurde, hätte man nicht pfeifen müssen. Und vor dem 3:0 durch Sidney Sam, stand dieser wohl leicht im Abseits. Aber selbst bei einer für Donetsk günstigeren Regelauslegung, wäre dieses Spiel am Ende für Leverkusen ausgegangen.Vor allem Stefan Kießling zeigte sich in bestechender Form. Zwei Tore (1:0 und 4:0) machte der Stürmer selbst, an den anderen beiden war er unmittelbar beteiligt. Eigentlich eine Leistung, mit der man zum Kreis der Nationalmannschaft gehören müsste. Für die mehr als 25.000 Zuschauer, in der nicht ganz ausverkauften BayArena, war das allerdings egal. Donetsk hatte, wie nicht anders zu erwarten, nur eine kleine Schar Gästefans mitgebracht. Sie waren die einzigen, die Kießling, der unter der Woche wegen des „Phantomtores” gegen Hoffenheim angefeindet wurde, nicht feierten.
Vor dem Anpfiff machte ein großer Banner in der Nordkurve dem Stürmer Mut: „Stefan Kießling – Kämpfer, Persönlichkeit und Identifikationsfigur” war darauf zu lesen. Geradezu frenetisch fiel der Jubel aus, als Kießling Mitte der zweiten Halbzeit ausgewechselt wurde. Neben Kießling wussten im 4-3-3 von Leverkusen auch noch Rolfes, als zentraler Mann vor der Abwehr und der immer quirlige Sidney Sam, zu überzeugen. Die Bayern-Leihgabe Emre Can hatte dagegen einen nicht so guten Tag erwischt und fabrizierte vor allem in der ersten Hälfte zahlreiche Fehlpässe. An Heung-Min Son lief das Spiel dagegen völlig vorbei. Folgerichtig wurde auch er von Trainer Sami Hyypiä ausgewechselt, der schon eine dreiviertel Stunde vor Spielbeginn beim Aufwärmen der beiden Mannschaften, ganz entspannt auf seiner Bank saß.
Es lag wohl am guten Spiel seiner Mannschaft, dass Sami Hyypiä im Gegensatz zu seinem Kontrahenten, das Spiel in voller Entspannung verfolgen konnte. Auch die Meinung, dass der Schiedsrichter am Ergebnis des Spiels verantwortlich sei, teilte Mircea Lucescu im mäßig gefüllten Presseraum der BayArena, allein.
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