Angespielt: Castlevania – Lords of Shadow

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Die Belmonts sind also endlich zurück. In Castlevania: Lords of Shadow lernen wir das bisher unbekannte Clan-Mitglied Gabriel kennen und metzeln uns mit ihm durch Horden von Werwölfen und Zombies. Warum machen wir das? “Weil es Spaß macht!” wäre eine gute Begründung. Ich kann aber schon mal so viel vorweg nehmen: Die Entwickler bei Mercury Steam haben sich schon ein paar Gedanken mehr zur Story gemacht. Also denn, starten wir mal unseren kleinen Rundumschlag durch das Comeback des Jahres.

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Die Sache mit den Dimensionen

Castlevania ist in den Ohren gerade älterer Videospieler ein klingender Name. Wir haben uns aber zuletzt schon drüber unterhalten: Es ist nicht ganz leicht, einen Klassiker in eine neue Generation zu transportieren. Gerade bei Castlevania fällt jedem sofort auf: Lords of Shadow ist irgendwie mehrdimensionaler. Man könnte fast sagen, dreidimensional. Eine deutliche Abgrenzung zu den 2D-Jump`n`Run Klassikern. Haben wir hier also bloß eine völlig neue Franchise mit einem verkaufsstarken alten Titel? Ich denke nicht! Das Gefühl des einsamen Ritters, der durchaus knackige Schwierigkeitsgrad, viele kleine Gameplay-Feinheiten… Die Entwickler haben in der Tat darauf geachtet, mehr als bloß den Titel aus den früheren Spielen mitzunehmen.

So sind zum Beispiel viele Bereiche in den insgesamt 12 Kapiteln (klingt wenig, summiert sich aber locker auf 20 Stunden Spielzeit) beim ersten Durchlauf gar nicht zugänglich. Ist aber kein Problem: Wenn ihr später im Spiel das richtige Werkzeug oder die entsprechende Magie habt, um doch noch in einen versperrten Bereich zu gelangen, kehrt ihr einfach in das Level zurück und holt euch die dort versteckten, oft sehr wertvollen Goodies. Ein Pluspunkt für den Wiederspielwert und eine schöne Hommage an die alten Titel.

Nach all den Gemeinsamkeiten wollen wir jetzt aber auch mal ein bisschen über die Unterschiede sprechen. Die haben es nämlich ebenfalls in sich…

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Spielen soll Spaß machen!

Die Entwickler hatten sich also dazu entschieden, Castlevania zu einem 3D-Spiel zu machen. Steht immer noch die Frage aus, welches Genre man denn nun bedienen möchte. Mercury Steam hat sich für ein Hack`n`Slay entschieden. Wie in dem Genre üblich gibt es natürlich auch ausgeprägte Plattform- und Puzzleanteile. Die Mischung ist dabei gut gelungen, nur selten kommt es zu nervigen Passagen und Längen.

Das Kampfsystem hat durchaus seine Tücken, die gute alte “Drücke-alle-Taste-so-oft-und-so-schnell-wie-möglich” wird euch schon ganz am Anfang des Spiels an eure Grenzen führen, auch wenn die Möglichkeiten zu diesem Zeitpunkt noch sehr begrenzt sind. Im weiteren Verlauf des Spiels könnt ihr eure Waffen aber natürlich massiv aufrüsten und mit vorher verdienten Erfahrungspunkten neue Fähigkeiten erlernen. Dann wird es dann schon mal knifflig. Haltet ihr beim Angriff die L2-Taste gedrückt, absorbiert ihr beispielsweise mit jedem Treffer die Lebensenergie eurer Gegner, R2 hingegen bewirkt einen deutlich höheren Schaden.

Knifflige Entscheidungen, die da gefällt werden müssen, aber die teils bombastischen Gegner rechtfertigen den Aufwand. Inbesondere die Bossgegner finden oft auch auf den größten Deluxe-Flachbildschirmen nicht genug Platz. Da muss man schon mal schlucken. Umso mehr Spaß macht es dann, wenn man die Schwachstelle des Obermotzes identifiziert hat und gnadenlos darauf eindrischt.

Insgesamt würden diese Punkte für ein angenehmes und unterhaltsames Gameplay schon reichen, was mich aber endgültig überzeugt hat, sind die vereinzelt auftretenden Gegner, die man, nachdem man ihnen ordentlich eins auf die Mütze gedonnert hat, selber reiten kann. Ob ihr euch mit riesigen Spinnen Brücken über tiefe Abhänge webt oder mit wildgewordenen Ebern alles über den Haufen rennt: Das macht einfach einen Riesenspaß!

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Warum verprügel ich Zombies und Werwölfe?

Ja, warum eigentlich? Meistens geht es doch darum, irgendeine Herzensdame zu retten. Dieses Mal hat sich diese Mission bereits erledigt: Eure Angebetete wurde schon vor dem Beginn des Spiels getötet. Glücklicherweise kann sie euch noch im Traum erscheinen und damit beauftragen, die dunklen Herrscher zu bezwingen. Das wäre durchaus wichtig, würde doch anderenfalls die ganze Welt in Krieg und Chaos versinken.

Zugegeben, das ist nicht unbedingt die originellste Story aller Zeiten und zu Beginn des Spiels hat die Geschichte auch einige deutliche Längen. Im Laufe eures Abenteuers kommen dann aber doch einige spektakuläre Wendungen auf euch zu bis der Plot in einem bombastischen Ende mündet. Die Story kann also durchaus überzeugen, man muss ihr nur ein wenig Zeit geben.

So, das wären meine Gedanken zum Spiel. Wie sieht es bei euch aus? Teilt ihr meine Meinungen oder seht ihr manche Punkte völlig anders? Ich bin auf eure Kommentare gespannt!

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