Die Leute von Motorstorm Arctic Edge habens möglich gemacht: Die Gewinner der SchülerVZ Challenge, ein paar Leute mit Verantwortung und meine Wenigkeit genießen gerade die fast schon sommerliche -24 Grad kalte Luft nördlich des Polarkreises in Kittilä. Eigentlich wollte ich euch ja schon gestern meine Erlebnisse des ersten Tages ausführlich schildern, aber wie ihr merken werdet: Nicht alles lief bisher nach Plan und viel Zeit zum Schreiben war noch nicht gegeben.
Jetzt aber habe ich endlich Gelegenheit, euch über die ereignissreiche Anreise und unsere ersten Schritte im ewigen Eis zu berichten. Begonnen hat alles sehr früh am 2. Weihnachtstag. Wirklich sehr, sehr früh…
26. Dezember 04:00 Uhr
Aufstehen ist angesagt denn der Flieger nach Frankfurt, wo wir alle Gewinner einsammeln und dann gemeinsam Richtung Norden aufbrechen wartet nicht auf uns. Im Dunkeln (an das werden wir uns wohl auch in Finnland gewöhnen müssen) und mit Gepäck voller Winterkleidung breche ich auf zum Flughafen wo um 06:00 pünktlich die Propeller-Maschine nach Deutschland aufbricht.
In Frankfurt angekommen herrscht zunächst strahlendster Sonnenschein und man hat das Gefühl, einfach viel zu warm angezogen zu sein. Treffpunkt ist um 11:30 am Meeting Point im Terminal 1 und wir holen erstmal Phillip, Moritz, Rines und Fabian vom Bahnhof ab.
Nach einer kleinen Stärkung geht’s dann direkt zum CheckIn und ab ins Flugzeug in Richtung Norden – Helsinki.
In Helsinki angekommen, werden wir auch direkt von der Realität des Luftverkehrs im hohen Norden eingeholt: Unser Anschlussflug in Richtung Kittilä (170km nördlich des Polarkreises) hat ca. 3 Stunden Verspätung, die Preise für Nahrungsmittel am Flughafen sind jenseits von Gut und Böse (ein kleines Sandwich schlägt mit 6 Euro zu Buche) und es gibt keinerlei Vergnügungen für die abenteuerlustige Gruppe.
Mit Kaffee, PSPs und einigen Rollern, die eigentlich nur dem Flughafenpersonal zur Verfügung stehen sollten, schaffen wir es schlussendlich dann doch noch um 23:00 die Maschine nach Kittilä zu betreten. Der 90minütige Flug verläuft problemlos denn mittlerweile sind die meisten von uns schon mehr als 18 Stunden wach und jeder denkt mehr ans Schlafen als an die Action.
Als wir dann um 00:30 aus der Maschine aussteigen, trifft uns ein Schock, auf den keiner so gefasst war – minus 32 Grad Celsius! Atemzüge entlocken sogar jedem der noch nie eine Zigarette im Mund hatte einen Raucherhusten der sich sehen lassen kann. Zum Glück müssen wir nicht lange im Freien weilen denn Sabine und Kiki stehen schon mit einem Shuttlebus bereit.
Einige von uns sind noch wach und sehen beeindruckt und etwas respektvoll dem Busfahrer zu, wie er uns eine Stunde lang mit 100 Sachen auf einer vereisten Straße zu unserem Hotel – Harriniva – chauffiert.
Wohlbehalten (zugegebenermaßen hatten einige zeitweise ein paar Zweifel daran) steigen wir um ca. 02:00 früh aus dem Bus und werden noch ein bisschen herumgeführt (Unter anderem zeigt man uns die Iglus, in denen wir die letzte Nacht auf Eisbetten verbringen werden). Jeder von uns bekommt eine – mit Namensgravur versehene – Kuksa überreicht.
Noch kurz eine Suppe und Brot (Genug Essen ist hier in der Kälte eines der wichtigsten Dinge wie man hört) und dann gehts ab in die wohlverdiente Nachtruhe – für mich nach 22 Stunden.
27. Dezember 10.00 Uhr
Nach einer ruhigen Nacht im kuscheligen Zimmer haben wir um 10:00 Treffpunkt für die Ski-Doo Safari die uns auf einer 30km langen Strecke die Gegend rund ums Hotel zeigt. Was sich heute morgen bei -26 Grad Celcius nicht wirklich kühl anfühlt (schliesslich sind wir alle anpassungsfähig und haben uns schon an die Polar-Temperaturen gewöhnt) wird bei 90km/h über die Eis-Seen Finnlands in ein ganz anderes Licht gerückt. Da frieren sogar die Wimpern der Fahrer ein (und das obwohl wir mit 6-8 Schichten Kleidung bedeckt sind.)
Die Landschaft hier ist einfach traumhaft und man fühlt sich bei der Reise vorbei an Rentieren wahrlich wie in Motorstorm am Arctic Edge 😉
Eine kleine Pause auf dem höchsten Punkt (und Ski-Resort) der Gegend (Olostunturi) mit heißer Schokolade und Keksen stärkt uns für die letzten 6 Kilometer, die wir wieder ins Hotel brauchen.
Dort angekommen, heißt es schnell noch ein kleines Mittagessen einnehmen, alles zusammenpacken für die Nacht (die heute nach dem Überlebenstraining auf uns wartet) und dann schon wieder in den Bus.
Ich werde euch schon bald weiterberichten, ob das GPS eingefroren ist und wie es uns in der einsamen Hütte mitten in der Wildnis erging.
Bis dahin – schöne frostige Grüße aus Finnland
Kommentare sind geschlossen.
6 Kommentare
Loading More Comments