Es ist so weit. Diese Woche erscheint Ratchet & Clank: A Crack in Time endlich für eure PlayStation 3. Um das ganze auch gebührend zu Feiern sind James und TJ von Insomniac Games letzten Monat für eine kleine Blitztour nach Europa gekommen. (Die Interviews dazu hatte ich euch ja schon gezeigt, Teil 1 mit TJ und Teil 2 mit James).
Die beiden Spieleschrauber haben ihre Reise ausführlich in ein Reisetagebuch protokolliert. Das halten wir euch natürlich nicht vor. Hier wäre schon mal der erste Teil des Tagebuchs, in dem James euch von komischen Flughafenbediensteten, anstrengenden Interviews und atemberaubenden Fußball-Spielen erzählt.
Hallo Leute!
Ich heiße James Stevenson und bin der Senior Community Manager bei Insomniac Games. In den letzten paar Wochen waren TJ Fixman, der leitende Autor von Insomniac, und ich auf einer Promotiontour für Ratchet & Clank: A Crack in Time in ganz Europa unterwegs. Wir sind für 12 Tage über den großen Teich geflogen und haben 7 Länder für Demos besucht. Es war eine Blitzreise. Die Leute vom SCEE-Blog haben mich gebeten, unterwegs ein kleines Tagebuch zu führen. Das findet ihr jetzt unten zusammen mit einigen Fotos von unserem Trip!
Montag, 12. Oktober 2009 – Ich bin heute früh noch zur Arbeit gegangen. Unser Flug ist erst um 17 Uhr, also dachte ich, es wäre gut, vorher noch ein paar Sachen zu erledigen. Hab mir was zum Mittagessen besorgt, TJ abgeholt und ein Taxi gerufen, das uns zum Flughafen in L.A. bringt. In den nächsten 12 Tagen sollten wir viel zu viele Flughäfen sehen – um genau zu sein, es waren 9 unterschiedliche Flughäfen.
17:30 Uhr – Wir haben uns in den “Premium Economy”-Sitzen von Virgin eingerichtet. TJ hat den Sitz in der Mitte, ich zum Glück den zum Gang. Wir heben ab. Nachdem wir oben sind, wird Abendessen serviert. Ein paar Gläser Rotwein und Schlaftabletten bringen mich in die richtige Stimmung für einen internationalen Nachtflug: Schlafen. Bis morgen!
Dienstag, 13. Oktober – 11 Uhr – Wir sind in London gelandet. Wir müssen rüber zu Terminal 5, um unseren Flug mit British Airways nach Paris zu bekommen. TJ fängt an, Witze über Harry Potter zu erzählen. Ich glaube, er ist ganz aus dem Häuschen, in London zu sein. Ich habe ein Software Development Kit (SDK) für PS3 dabei (zum Glück jetzt in PS3-Form, nicht so eine alte Riesenkiste), daher sehe ich aus wie ein Buckliger, der über 20 Kilo Handgepäck durch die Umsteigestation der Terminals schleift. Wir essen schnell was und gehen dann an Bord.
Dienstag, 13. Oktober – 19 Uhr – Das Pariser Büro von Sony Computer Entertainment ist einen netten Spaziergang vom Arc de Triomph entfernt, und unser Hotel liegt sogar noch näher. Das ist TJs erste Reise nach Europa, also ist er ziemlich aufgeregt und will sich alles ansehen. Wir machen einen langen Spaziergang und treffen uns danach mit Rene und Greg von SCE Frankreich.
(links nach rechts: Greg, Rene, and James)Dienstag, 13. Oktober – 22 Uhr – Nach ein paar Drinks in der Hotelbar sind wir in ein sehr traditionelles Eck-Bistro in Paris gegangen, um die berühmte Küche zu probieren. Markknochen, Schnecken, Paté und natürlich das herrliche Baguette. Greg hat dann mit uns eine nächtliche Tour zu den In-Kneipen und Sehenswürdigkeiten der Stadt unternommen, bevor wir uns das erste Mal in Europa zur Ruhe gebettet haben.
Mittwoch, 14. Oktober – 8 Uhr – TJ und ich sind früh aufgewacht und haben einen Morgenspaziergang durch Paris gemacht. Schließlich genossen wir in einem Café Espresso und Croissants. Dann kehrten wir ins Hotel zurück, holten unser Gepäck und trafen Natalie vom Londoner Büro, die uns in Paris und Lissabon begleiten würde.
Mittwoch, 14. Oktober – Es erwartete uns ein Tag voller Interviews, d. h. alle halbe Stunde ein Interview. Der Morgen fing damit an, dass ich hektisch herauszufinden versuchte, warum eine Einstellungsänderung auf unserem SDK nicht funktionierte, weshalb ich die Demo vom Spiel nicht zeigen konnte. TJ machte dieses Foto während meines Kampfs gegen das SDK, den ich schließlich gewann. Ich weiß zwar nicht wie, aber wenn etwas mal funktioniert, will man das nicht mehr so genau wissen.
Der Tag der Interviews verlief insgesamt reibungslos. Dabei machten TJ und ich Spielchen, wobei wir bei den Interviews bestimmte Wörter benutzen mussten (z. B. gab TJ mir “Karotte”, was ich verwendete, indem ich die Belohnungen mit “dem Spieler eine Karotte vor die Nase halten” beschrieb). Ich glaube, Natalie wurde dadurch klar, wie respektlos wir sind, und sie begann, uns anzutreiben. Wir beendeten die Interviews gegen 16 Uhr und fuhren zum Flughafen, um nach Lissabon zu fliegen.
Beim Check-in gab’s noch ein kleines Desaster. Mir fiel auf, dass mein Gepäck nicht bis Lissabon, sondern weiter nach Madrid (der Flug am nächsten Tag) eingecheckt wurde. Ich fragte deswegen den Mitarbeiter am Abfertigungsschalter, doch er versicherte mir, dass das Gepäck abends in Lissabon ankäme. Das beruhigte mich. Wir stiegen in den Flieger und kamen in Lissabon an. Na, und wer war der Letzte an der Gepäckausgabe, als das Band anhielt? Genau! Dann redeten wir mit den Gepäck-Leuten in Lissabon und die fragten, wieso wir unser Gepäck bis Madrid eingecheckt hatten. Argh!
Nach einer Stunde hatten wir endlich unser Gepäck und waren unterwegs zu unserem Hotel in der Nähe vom Gelände der Expo 98. Ich war früher schon mal in Lissabon. Es ist eine beeindruckende Stadt, wirklich schade, dass wir nicht mehr Zeit hatten, dort abzuhängen!
Donnerstag, 15. Oktober – Es war ein schneller Morgen in Lissabon. Wir gaben eine kurze Präsentation und machten die nächsten paar Stunden Interviews mit den Presseleuten, die kamen. Ratchet und Clank sind in Portugal sehr beliebt, daher war es klasse, endlich mal all unsere Journalistenfreunde dort zu treffen, vor allem die Leute von Eurogamer.pt, deren Artikel wir in den Staaten immer zu sehen bekommen.
Das Lissabonner Team führte uns zu einem tollen Mittagessen aus, mit traditionellen portugiesischen Würstchen, und danach ging’s zurück zum Flughafen. Natalie kehrte nach London zurück, und TJ und ich würden das gesamte Wochenende in Madrid verbringen. Wir landeten am späteren Abend, aber es gelang mir, Araceli vom Londoner Büro zu einem späten Abendessen zu überreden. Wir aßen eine traditionelle spanische Mahlzeit: Schinken, Omelette und Kroketten. Wenn man schon jeden Tag in einem anderen Land ist, macht es jedenfalls Spaß, dann auch immer was Landesübliches zu essen!
Freitag, 16. Oktober – Das Madrider Büro hat einen echt tollen Ausstellungsraum – es ist im Grunde ein Spielplatz. TJ hielt eine Reihe von Interviews mit allen großen nationalen Fernseh- und Radiosendern in Spanien ab. PlayStation ist dort RIESIG, und sie behandeln es wie große Spielfilme und Fernsehshows. Es war richtig klasse – und es wurden außerdem noch mehr Kroketten serviert – womit man mein Herz im Sturm erobern kann.
Danach hatten wir ein wunderbares spätes Mittagessen. Es war fast so viel, dass man in ein Essenskoma hätte fallen können. Das spanische Büro besorgte TJ und mir zwei Karten für das Spiel von Real Madrid am nächsten Abend – das war echt aufregend für uns, endlich ein richtiges Fútbol-Match live zu erleben. Wir waren ziemlich fertig und im Essenskoma, also machten wir ein Nickerchen und gingen dann zu späten Tapas und Drinks in die Stadt.
Samstag, 17. Oktober – Da wir frei hatten, machten TJ und ich das Beste aus diesem Tag. Wir liefen bestimmt mindestens 15 km durch Madrid, von unserem Hotel runter ins Stadtzentrum Sol und dann von dort auf Erkundungstour. Wir besuchten verschiedene Plazas, Einkaufsstraßen, den Palast und die Kathedrale. Es war ein unglaublicher Tag, um all die Viertel zu erkunden und die Kultur von Madrid zu genießen. Wir waren danach fix und fertig, haben aber wirklich viel von der Stadt gesehen – und das war nett nach der Hektik in Paris und Lissabon.
Abends fuhren wir zum Stadium, um das Match mit Real Madrid anzuschauen. Es war wirklich unglaublich, so ein Match live zu erleben. Der europäische Fußball wird auch in den USA immer beliebter, aber trotzdem ist es wegen der Zeitverschiebung oft schwierig, viele Spiele anzusehen. Es war echt ein Erlebnis, das mit eigenen Augen zu sehen – und die Nebelhörner und das Singen der Massen zu hören.
Sonntag, 18. Oktober 2009 – Nachdem wir ausgeschlafen und ein gutes Frühstück genossen hatten, fuhren wir zum Flughafen, um einen Flieger nach Warschau in Polen zu nehmen. Ich war bisher noch nie in Polen, freute mich also schon, dorthin zu kommen – vor allem, weil wir Montag frei hatten und die Stadt erkunden konnten.
Wir kamen abends an und waren völlig ausgehungert, als wir endlich im Hotel ankamen. Da ließen wir uns gern die örtlichen Köstlichkeiten schmecken. Wir gingen in ein Restaurant in der Nähe, das auf polnische Gerichte spezialisiert war. Nachdem wir den Apfelsaft probiert hatten, entschied ich mich für Klöße und Schweinshaxe. Auch wenn es etwas touristisch war, kamen wir auf unsere Kosten.
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