Daueraction und Gedankenexperimente – Call of Duty: Black Ops III angespielt

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Daueraction und Gedankenexperimente – Call of Duty: Black Ops III angespielt

Zwei Kampagnen, ein komplett überarbeiteter Mehrspieler-Modus und jede Menge Zombies: Black Ops III ist das größte Call of Duty bislang, aber auch das Beste?

Neues Jahr, neues Call of Duty. Diesmal ist es an dem Entwicklerstudio Treyarch, die Fans mit hollywoodreifer Action und rasanten Multiplayergefechten in den Einsatz zu schicken. Wir haben den zwölften Teil von Activisions Kriegsspektakel-Serie ausgiebig gespielt und sagen euch, worauf ihr euch freuen könnt.

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Genre:

Action

Systeme:

PS4, PS3

Wer hat’s gemacht?

Der clevere Dreijahresplan von Activision sieht vor, die Arbeit an dem jährlichen Serienteil unter den Studios Treyarch, Sledgehammer und Infinity Ward aufzuteilen. In diesem Jahr liefert Treyarch eine Forstsetzung ihrer erfolgreichen Black Ops-Geschichte.

Call of Duty: Black Ops III

Die Entwickler aus dem sonnigen Kalifornien sind bereits alte Hasen im Kriegsgeschäft und haben schon 2005 mit „Call of Duty 2: Big Red One” den ersten Beitrag zum Erfolg der Serie geliefert. Es folgten „Call of Duty 3″, Call of Duty: World at War, Call of Duty: Black Ops und Call of Duty Black Ops II. Der Mehrspieler-Modus von Black Ops II gilt als der Beste der Serie. Und die Leute von Treyarch haben die Zombies in Call of Duty eingeführt. Dafür kann man gar nicht genug Lob spenden.

Worum geht’s?


Um eine düstere und erschreckend denkbare Zukunftsvision. Vierzig Jahre nach den Ereignissen in „Black Ops II” hat sich die Welt radikal verändert. Die europäische Union ist auseinandergebrochen, unterschiedliche Fraktionen bekämpfen sich bis auf das Blut um die knappen Ressourcen der Erde. Damit es nicht wieder zu vernichtenden Drohnenangriffen aus der Luft kommen kann, haben die Machtblöcke ein System mit der Bezeichnung „Directed Energy Air Defense” (D.E.A.D.) errichtet, das Luftangriffe weitgehend unmöglich macht.

Somit verlagert sich der Kampf wieder mehr auf den Boden und ihr findet euch zu Beginn des Spiels als Soldat des Winslow Accord wieder, der mit einem Team von Black Ops-Spezialisten einen, von der Gegenseite gefangenen, ägyptischen Minister aus Äthiopien befreien soll. Der Plan läuft eher suboptimal und zum Ende der Einstiegsmission werdet ihr von einem Kampfroboter wortwörtlich auseinander genommen.

Call of Duty: Black Ops III

Aber so schnell stirbt es sich nicht. Dank den Fortschritten in der Robotik und Medizin, werdet ihr in einen Cyber-Soldaten mit mehr mechanischem, denn menschlichem Anteil, verwandet. Mit künstlichen Körperteilen und einer Computervernetzung namens DNI (Direct Neural Interface), die direkt in euer Rückenmark eingepflanzt wurde, steht ihr als Supersoldat von den Toten auf. Gemeinsam mit Kameraden wie den erfahrenen Kämpfern John Tayler, Jacob Hendricks oder Sarah Hall, geht es in den folgenden elf Missionen auf Schauplätzen wie Singapur, Kairo oder Zürich so richtig zur Sache.

Für die Handlung haben sich die Geschichtenerzähler von Treyarch einiges einfallen lassen. Eine private Schweizer Firma mit dem Namen Coalescence, der Entwickler und Hersteller der Cyber-Kampferweiterungen, geheime Experimente der CIA mit fatalen Folgen und Verrat in den eigenen Reihen, liefern das Grundgerüst für eine Story, die nicht einfach nur als Mittel zum Zweck für die nächste Actionszene dient. Wie bereits in „Black Ops”, werdet ihr immer wieder in die Irre geführt und könnt auch zum Ende hin auf einige handfeste Überraschungen gefasst machen. Lasst ihr euch auf die Geschichte ein, wird euch das Ende – von denen es diesmal nur eines gibt – mit seinen Gedankenexperimenten noch lange beschäftigen.

Wie spielt sich die Kampagne?

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Eigentlich sollte die Frage „Wie spielen sich die Kampagnen?” heißen, denn nach dem ersten Durchlauf dürft ihr euch auf eine freudige Überraschung gefasst machen. Aber der Reihe nach. Ihr könnt zu Beginn erstmals euren Charakter weitgehend frei gestalten. Ihr könnt das Geschlecht und aus einer vorgegebenen Auswahl an Gesichtern wählen. Macht euch keine allzu großen Gedanken, passt euch der ausgesuchte Typ nicht mehr, könnt ihr jederzeit im Spiel eine neue Optik zusammenstellen. Das ist recht ungewöhnlich, passt aber perfekt zur Geschichte.

Die Missionen, die euch von den verwinkelten Straßen Singapurs, über einen Marktplatz in Kairo und eine Untergrundbasis der CIA, bis in die Wüste Ägyptens führen, bieten die serientypische „Over the Top”-Action. Ihr bekommt es mit riesigen Robotern zu tun, ballert im Kanonenboot Stellungen in Grund und Boden, schleicht durch Sniper-verseuchtes Gebiet oder liefert euch Luftkämpfe mit futuristischen Jets. Sogar einen Ausflug in den zweiten Weltkrieg müsst ihr machen, und euch gegen fiese Nazis und einen extrem hartnäckigen Tiger Panzer durchsetzen.

Die Missionsschauplätze sind dabei deutlich weitläufiger als bislang in der Serie präsentiert. Und ihr sollt auch nicht immer nur einem brüllenden Kameraden durch Schlauchlevel hinterherlaufen. Es gibt immer unterschiedliche Wege zum Ziel, die andere Gegner und Herausforderungen bieten. Geblieben ist aber das grundlegende Prinzip, Gegenerwellen und Minibosse solange zu plätten, bis es in der Story weiter gehen kann.

Damit ihr euch auch adäquat der Übermacht erwehren könnt, habt ihr diesmal vor jeder Mission die Möglichkeit in einem Safehouse euer Loadout in Ruhe zusammenzustellen. Ein Blick auf die Informationen zu der kommenden Mission hilft euch dabei zu entscheiden, welche Erst- und Zweiwaffe ihr mitnehmen solltet, welche Verbesserungen notwendig sind und welcher Typ Granaten ins Gepäck gehört. Dazu ein Tipp: Ihr könnt sogenannte „Tactical Rigs” ausrüsten. Das sind passive Fähigkeiten, wie hohes Springen, das Wandlaufen oder eine verbesserte Defensive. Schaut euch also genau an, was euch nach jeder Mission neu frei geschaltet wird.

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Nützlich sind auch die Nachtsicht, die euch selbst in der dunkelsten Ecke die Gegner leuchtend orange anzeigt und eine taktische Sicht, die eure Gegner markiert oder den Wirkungskreis einer Granate anzeigt. Ihr aktiviert diese Features durch einen Druck nach oben, respektive rechts, auf dem D-Pad. Und das ist noch lange nicht alles an Möglichkeiten: Euer Cyber-Körper enthält Cyber Cores, die sich im Verlauf mächtig aufrüsten lassen. Sammelt fleißig XP, damit ihr auf Knopfdruck Roboter zum Explodieren, Menschen blenden oder gleich einen Schwarm tödlicher Nano-Bots auf eure Gegner loslassen könnt.

Die einzelnen Missionen könnt ihr als Einzelspieler, oder mit bis zu vier Spielern auch kooperativ, meistern. Dabei bietet euch das Spiel völlige Freiheit und schaltet gleich zu Beginn alle Missionen zur Auswahl frei. So könnt ihr auf Wunsch auch die letzte Mission mit euren Freunden spielen, selbst wenn ihr noch nicht die vorherigen gesehen habt. Empfehlenswert ist es aber alleine oder gemeinsam vom Anfang an zu beginnen, die Story lohnt sich. Ob Online, im LAN oder zwei Spieler lokal mit Split-Screen: Nahezu jede Kombination ist denkbar und die Anzahl der Gegner, die das Spiel euch entgegenstellt, richtet sich nach der Größe eures Teams. Ihr müsst taktisch zusammenarbeiten, im stetigen Kontakt mit euren Freunden bleiben, ihr könnt euch heilen. Die Erfahrung im Koop ist eine ganz andere als im Solomodus und es lohnt sich wirklich, die Kampagne mindestens zweimal durch zu spielen.

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Kommen wir noch mal zum Eingangssatz. Habt ihr das Ende der Kampagne gesehen und die Kopfschmerzen über das Gedankenexperiment lassen langsam nach, könnt ihr direkt noch mal loslegen. Unter dem Menüpunkt „Nightmares” findet ihr jetzt alle Missionen in einer geänderten Abfolge. Der wichtige Unterschied: Es wird eine abgedrehte Zombie-Geschichte erzählt und ihr bekommt als Gegner Untote vorgesetzt. Und da wurden nicht einfach nur Soldaten durch Zombies ersetzt, ihr habt es mit ganz anderen Angriffstaktiken und Zwischenbossen zu tun. Das addiert noch mal gute 10 Stunden zur Gesamtspielzeit.

Wie spielt sich der Multiplayer?

Ob E-Sportler oder Freizeit-Rambo, „Call of Duty: Black Ops III” bietet euch die passende Herausforderung. Auf zwölf neuen Karten könnt ihr euch in zehn Modi so richtig austoben. Team Deathmatch, Kill Confirmed, Uplink, alle beliebten Modi sind dabei. Besonders gefallen hat uns Safeguard, ein neuer Modus, bei dem eine Seite einen Roboter heil durch das Gebiet eskortieren soll und die Gegenseite das natürlich verhindern will.

Die Riesensprünge aus „Call of Duty: Advanced Warfare” sind Vergangenheit. Treyarch erlaubt kurze, kontrollierte, Sprünge in einem moderaten Tempo, das schnelle Rutschen, und das Laufen an den Wänden entlang. Und zu jeder Zeit habt ihr die volle Kontrolle über eure Waffe. Das macht das Spiel erheblich taktischer und verlangt von euch die sichere Beherrschung eures Charakters. Apropos: Ihr könnt jetzt zwischen neun Spezialisten wählen, die sich von den Fähigkeiten, der Bewaffnung und den Spezialangriffen deutlich unterscheiden. Ob ihr euch lieber mit dem mit Pfeil und Bogen bewaffneten Outrider, Battery mit einer verheerenden Mini-Gun oder dem mit einem Flammenwerfer ausgerüsteten Firebreak in den Kampf stürzen wollt, könnt ihr entscheiden. Natürlich lassen sich die Spezialisten noch individualisieren und eurer eigenen Spielart anpassen.

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Änderungen gibt es auch im Arena-Modus zu vermelden. Ein neues Ranking-System verschafft Klarheit. Gewinnt ein Match und ihr bekommt einen Stern, verliert ein Match und es gibt einen Stern abgezogen. Für die ersten fünf Ranks braucht ihr je zwei Sterne, für die nächsten Fünf drei Sterne usw. Habt ihr einen Rang erreicht, könnt ihr diesen nicht mehr verlieren, auch wenn ihr viele Spiele hintereinander keinen Sieg verbuchen könnt. Damit soll nicht nur aufkommende Frustration verhindert werden, sondern auch, dass Spieler absichtlich verlieren, damit diese im Matchmaking gegen Neulinge antreten und diese dominieren können.

Wie spielt sich der Zombie-Modus?

Ah, der Zombie-Modus. Knallhart, ein Modus der nicht vergibt. Keine Speicherpunkte, keine Gnade. Welle um Welle an Zombies und anderen Monstern sollt ihr alleine, oder auch mit bis zu vier Spielern in Kooperation niedermachen. Sterbt ihr, geht es zurück an den Anfang. Diesmal landet ihr in der Geschichte „Shadows of Evil” in einer Film-Noir Umgebung in den 1940 Jahren. Vier üble Charaktere, darunter ein korrupter Polizist, eine mörderische Dame und ein untalentierter Zauberer, finden sich in der Stadt Morg City auf einmal mitten unter Zombies wieder.

Die ganze Story ist herrlich mysteriös aufgezogen und bietet nicht nur unendliche Tode, sondern auch eine ganze Reihe an Geheimnissen. So könnt ihr euch an bestimmten Stellen in ein Tentakel-Biest verwanden, das mit Stromstössen Gerätschaften zum Laufen bringen kann oder sich auf die Dächer schwingen. Nur mit perfekten Koordination und viel Ausprobieren kommt ihr an versteckte Artefakte, die euch immer ein Stück des tödlichen Weges durch die Stadt weiterbringen. Ein Modus der von euch verlangt, dass ihr euch Gegnerwellen merkt und so langsam, aber sicher, immer ein Stück weiter kommt.

Quickie oder Langzeitbeziehung?

Definitiv eine Langzeitbeziehung. Die Missionen der beiden Kampagnen können immer wieder mit unterschiedlichen Strategien und Ausrüstung angegangen werden. Und das Spielerlebnis im Koop-Modus mit Freunden, macht immer wieder richtig Laune.

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Dazu gibt es den knallharten Überlebenskampf im Zombiemodus, der auch kooperativ gespielt werden kann und natürlich den Multiplayer. Mit zehn Modi und zwölf Karten ist gleich von Beginn an für Abwechslung gesorgt. Und für Nachschub wird mit regelmäßigem DLC gesorgt.

Gefällt euch, wenn ihr…

…auf optisch üppig präsentierte Shooter mit einer genialen Story steht. Und natürlich wenn ihr euch heiße Mehrspielergefechte mit euren Freunden liefern wollt.

Ideal, um…

… sich auf eine Karriere im E-Sport vorzubereiten.
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Was sollten PS3-Besitzer unbedingt wissen?

Treyarch konzentriert sich bei der Entwicklung auf den PC und die aktuellen Konsolen. Die Arbeit an der PS3-Version übernahmen die Studios Beenox und Mercenary Technology. Eine Umsetzung der Kampagne mit allen Features erwies sich als technisch unmöglich, so hat Activision entschieden, auf diese zu verzichten. Wenn ihr das Spiel für die PS3 kauft, bekommt ihr den Multiplayer- und den Zombie-Modus. Die beiden Einzelspieler-, bzw. Koop-Kampagnen, sind nicht enthalten.

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Können meine Kinder damit spielen?

Black Ops ist nicht dafür bekannt mit drastischen Szenen zu sparen. Es gibt in den Optionen einen Gewaltfilter, der die Darstellung entschärft. Trotzdem hat das Spiel nicht ohne Grund eine Freigabe ab 18 Jahren.

Womit überrascht Call of Duty: Black Ops III?

Eine Überraschung und ein Geheimtipp: Gleich, wenn ihr zum ersten Mal in einem Safehouse seid, könnt ihr ein verstecktes Mini-Spiel aufrufen. Dazu geht ihr in den Data Vault, da findet ihr nicht nur weitergehende Informationen zur Geschichte, könnt euch Zwischensequenzen anschauen oder den Soundtrack anhören. Wählt hier das Coalescence-Logo ganz links oben aus und drückt die Taste X. Jetzt könnt ihr das Spiel „Dead Ops II Arcade” spielen. Ein toller Shooter aus der Vogelperspektive mit einem genialen 8bit-Intro.

Call of Duty: Black Ops 3

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Call of Duty: Black Ops 3

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