Days of Future Past – Metal Gear Solid V: The Phantom Pain angespielt

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Days of Future Past – Metal Gear Solid V: The Phantom Pain angespielt

Serienvater Hideo Kojima verabschiedet sich mit einem Meisterwerk von der Metal Gear-Reihe.

Moderne Technik, Verschwörungen hinter Verschwörungen, Soldaten mit übernatürlichen Fähigkeiten, gesellschaftskritische Seitenhiebe, mehr Filmanspielungen, als man sich jemals merken kann und mittendrin ein stoischer Held, der eine innige Liebe zu Tabakwaren pflegt: Ein Erfolgsrezept, das neben immer ausgefallenerer Mechaniken und Grafiken hinter jedem Teil der Serie (wir drücken sicher ein Auge für MGS II zu) zu finden ist und Fans von Kojimas Vision über Jahre hinweg gefesselt und unterhalten hat – und nebenbei das Prinzip des Schleichens als Genre etablieren konnte.

Nun ist Kojima mit MGS V am Ende seiner Reise mit Snake, Big Boss und all den anderen Charakteren angelangt und verabschiedet sich mit einem Spiel, das kein besserer Abschluss hätte werden können.

Genre:
Stealth/Action

Systeme:
PS4

Wer hat’s gemacht?
Hideo Kojima und sein Team von Kojima Productions haben alle Erfahrungen, die sie während der letzten Jahre mit den Metal Gear-Teilen gesammelt haben genutzt, um mit Metal Gear V einen würdigen Schlussstrich für die Geschichte von Big Boss zu ziehen.

 

Worum geht’s?
9 Jahre nach den fatalen Ereignissen von Ground Zeros erwacht Snake verstümmelt und schwer gezeichnet aus einem Koma. Doch dem tragischen Helden wird keine Ruhe gegönnt, denn schon kurz nach seinem Erwachen sind Cypher und die XOF-Einheit, die für die Zerstörung eurer Mother Base verantwortlich waren, bereits wieder auf der Jagd nach der Legende des Schlachtfeldes. Nach einer verzweifelten Flucht aus dem Krankenhaus, bei der euch ein nicht mehr ganz so grüner Revolver Ocelot unter die Arme greift, geht es ab nach Afghanistan, wo ihr euren Freund Kaz aus der Gefangenschaft befreien müsst. In weiterer Folge ruft ihr mit den Diamond Dogs nicht nur eine weitere Söldnerarmee ins Leben, ihr arbeitet auch darauf hin, euch an denen zu rächen, die euch hintergangen haben. Doch bis es so weit ist, müsst ihr gegen Cypher, XOF und allerlei sowjetische Truppen in Afghanistan bestehen.

Wie spielt es sich?
Die wohl größte Änderung, die TPP mit sich bringt, ist die Open World-Komponente, die ungemein zum gesamten Setting des Spiels beiträgt. Zum einen müsst ihr per Helikopter ins Zielgebiet eingeflogen werden und alleine den Transport anzufordern, einzusteigen und über dem Gebiet zu kreisen, bevor man abspringt, ist ein unglaublich immersiver Vorgang. Auch die Möglichkeit Nachschub für eure Waffen und Geräte per Luftabwurf anzufordern, gibt euch das Gefühl tatsächlich in einem in jede Richtung feindlichen Gebiet zu operieren.

Damit ihr auf weiter Flur nicht ganz alleine dasteht, habt ihr mit dem Buddy-System die Möglichkeit Begleiter mitzunehmen, die euch bei euren Einsätzen unterstützen. So könnt ihr per Pferd schneller große Distanzen überwinden oder euch geschickt an der Flanke hängend an Außenposten vorbeimogeln, während euch ein Wolfshund beim Aufspüren und Ausschalten von Gegnern gute Dienste leistet. Abhängig von eurer Begleitung solltet ihr auch für ein Transportmittel sorgen, denn die Distanzen zwischen den einzelnen Zielen sind kein Zuckerschlecken.

Während ihr Missionen erfüllt, habt ihr immer wieder die Möglichkeit, feindliche Soldaten für eure Armee zu rekrutieren. Diese könnt ihr auf eurer neuen Mother Base verschiedenen Teams zuweisen und sie an Waffen und anderen hilfreichen Gegenständen forschen lassen, die euch auf eurem Weg zur Rache nützlich sein könnten. Der Clou an der Sache? Wer online spielt, hat die Möglichkeit andere Basen von Spielern zu infiltrieren und sich gutes Personal zu organisieren. Doch aufgepasst – euch kann es genauso ergehen, wenn ihr den eingedrungenen Spieler nicht schnellstmöglich aufspüren könnt!

Quickie oder Langzeitbeziehung?
Sich in MGS V TTP nur schnell durch die Hauptmissionen zu boxen ist fast ein Verbrechen, denn die Nebenmissionen und das Managen der Mother Base macht unglaublich viel Spaß und verleiht dem Titel eine relativ lange Spieldauer.

Gefällt euch, wenn ihr…
…frühere MGS-Teile gezockt habt und ihr auf Spiele steht, die euch viel Freiheit bei eurem Vorgehen überlassen und smartes Spielen belohnen.

Ideal, um…
…Kisten auf nichtsahnende Soldaten fallen zu lassen und Spaß mit digitalen Kartons zu haben.

Besonderheiten:
Dank der FOX-Engine erwartet euch in TPP ein grafischer Leckerbissen, bei dem ihr euch das eine oder andere Mal die Kinnlade festhalten solltet. Wenn sich Snakes Rückenmuskulatur ob seinen Anstrengungen abzeichnet oder euch die Suchscheinwerfer blenden, während ihr im Gestrüpp auf der Lauer liegt – in Sachen Details und Effekten wartet hier ganz großes Kino auf euch.

 

Können meine Kinder damit spielen?
Mit TPP streift Kojima jegliche Handschuhe ab und so werden, wie schon in Ground Zeros, viele Themen aufgegriffen, die noch nicht für Kinder geeignet sind.

Womit überrascht MGS V TTP?
TPP legt euch nur sehr wenig Steine in den Weg, wenn es darum geht, wie ihr euer Ziel erreichen wollt. Obwohl es für einige Missionen einen augenscheinlichen Lösungsweg gibt, habt ihr oft viele alternative Möglichkeiten, dasselbe Ergebnis zu erreichen. Dabei ist der Titel im Vergleich zu seinen Vorgängern viel unkritischer, wie ihr eurem Tagwerk nachgeht: Infiltrieren, schleichen und Aufmerksamkeit vermeiden bringt ebenso Punkte, wie das Zücken eures Arsenals. Es kommt meist nur darauf an, wie effektiv ihr eure Werkzeuge einsetzt.

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