Ein Mann und sein Gewehr: Sniper Elite 3 angespielt

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Ein Mann und sein Gewehr: Sniper Elite 3 angespielt

Riesige Level, intelligentere Gegner, edle Optik – der dritte Teil der Sniper-Serie soll seinen Vorgänger in allen Belangen übertreffen.

Der Wachsoldat vor dem Lehmhaus mitten in der Wüste dreht gemächlich und ahnungslos seine Runden. Ganz vorsichtig schleicht ihr euch durch das Gebüsch an und beseitigt mit eurer Welrod, einer schallgedämpften Pistole, schnell und lautlos den Unglücklichen.
An einen zweiten Soldaten pirscht ihr euch hinterrücks an und führt mit eurem Messer einen effektiven „Silent Kill” aus. Jetzt ist der Weg auf das Dach frei und ihr bezieht eine geschützte Stellung. Erst kundschaftet ihr die umliegenden Häuser der Siedlung mit dem Fernglas aus und markiert alle Gegner.

Sniper Elite 3

Sinnvoll: Denn so sind diese auch hinter einer Mauer oder anderen Sichthindernissen noch als grauer Schatten erkennbar. Mit eurem Scharfschützengewehr zielt ihr nun auf den ersten Soldaten: Euer Puls ist ruhig, der Kopf eures Opfers genau im Fadenkreuz. Die Kugel fliegt in extremer Zeitlupe durch die Luft, trifft Augenblicke später in das rechte Auge des Mannes und tritt auf der anderen Seite des Schädels wieder aus.
Die Auswirkungen eures tödlichen Treffers werden mit einer Art Röntgenaufnahme dargestellt, die die Flugbahn des Geschosses durch Knochen und Organe drastisch visualisiert. Heftig!

Sniper Elite 3
“Die Schlauch-Level aus dem zweiten Teil sind Vergangenheit: Die Missionsgebiete sind riesig und müssen ausgiebig erkundet werden.”

Die auf Authentizität getrimmte Shooter-Serie „Sniper Elite” geht in die dritte Runde und der britische Entwickler „Rebellion” verspricht den Vorgänger in den Schatten zu stellen. Wir haben die PS4-Version angespielt und uns deutschen und italienischen Truppen in den Weg gestellt.

Wie bereits in den beiden ersten Teilen ist der Amerikaner Karl Fairburne wieder der Protagonist. Diesmal verschlägt es den Meisterschützen nach Afrika, um dort im Jahr 1943 den Alliierten gegen die Invasoren der Achsenmächte unter die Arme zu greifen. Euer erster Auftrag klingt erst mal einfach: Durchquert den Halfaya-Pass. Dass wir dabei auf gut bewachte Geschützstellungen und sogar einen Panzer als Bossgegner stoßen, erfahren wir erst im Verlauf der Mission.

Eines fällt direkt auf: Schlauchlevel wie im zweiten Teil gibt es nicht mehr. Die Umgebung ist frei erkundbar, das Gelände riesig. Die Entwickler versprechen eine Spielzeit für die Solo-Kampagne von 12 Stunden, je nach Schwierigkeitsgrad ist das wohl noch untertrieben.
Das Spielprinzip entspricht dem genauen Gegenteil von bekannten Shootern wie „Call of Duty” oder „Battlefield”. Wer mit gezückter Waffe drauf los rennt, landet schnell im virtuellen Grab. Hier muss geschlichen und jede Möglichkeit der Umgebung zur Deckung genutzt werden. Mit dem Fernglas das Umfeld akribisch absuchen und mit der R2-Taste Gegner markieren ist ein Muss. Wichtig auch die Geräuschkulisse zu nutzen. Einen Schuss abgeben, wenn gerade die Artillerie ballert, erhöht eure Chance unerkannt weiter zu snipern enorm.

Sniper Elite 3
“Ungekürzt und unzensiert: Sniper Elite 3 erscheint weltweit in nur einer einzigen Version.”Die Entwickler geben den geeigneten Ablauf einer Mission sogar genau vor: Beobachten, Planen, Ausführen und bei einem Fehlschlag Umdenken und einen anderen Weg einschlagen. Tipps, an die man sich halten sollte, denn auf den beiden höheren der vier Schwierigkeitsgrade tummeln sich zahlreiche Feinde im Gelände, die erstaunlich zielgerichtet vorgehen, wenn sie durch Geräusche aufgeschreckt werden.
 
Im Fall einer Entdeckung, gut sichtbar an einer signalrot leuchtenden Bildschirmanzeige, heißt es Fersengeld geben bis die Gefahrenzone verlassen wurde und sich erneut anpirschen. Habt ihr euch weit genug entfernt, wechselt ihr in den „Ghost-Modus” und seid bis zum nächsten Feuergefecht nahezu unsichtbar für die Gegner.

Beeindruckend die Anzahl an Details: Das Waffenarsenal ist authentisch und reicht von der einfachen Luger, über Maschinengewehre bis zur Landmine. Die Grafik bietet ordentliche Licht- und Partikeleffekte, die nicht nur für eine schicke Optik sorgen, sondern auch handfeste spielerische Hintergründe haben. So kann euch ein Blick in die Sonne blenden und die Richtung in der Rauch und Funken ziehen, zeigt euch die Windrichtung.

Sniper Elite 3

“Das Touchpad und der Lautsprecher des PS4-Controllers werden sinnvoll in den Spielablauf integriert.”Die verschiedenen Untergründe wie Stein, Gras oder Sand, erzeugen unterschiedliche Geräusche. Gut durchdacht die Unterstützung der besonderes Features des PS4-Controllers. Beispielsweise wird mit einem Druck auf das Touchpad die Umgebungskarte mit euren Zielen angezeigt oder das Nachladegeräusch der Waffen erklingt aus dem eingebauten Lautsprecher.
 
Markenzeichen der Sniper-Serie sind die drastisch visualisierten Treffer mittels „Kill-Cam”, wenn in Ultra-Zeitlupe gut sichtbar Knochen und Organe durchbohrt werden. Und es bleibt bei Weitem nicht bei Kopfschüssen, jedes Körperteil lässt sich treffen – uns ist im Probespiel sogar ein „Testicle-Shot” gelungen.

Da haben wir wirklich Mitleid mit unserem virtuellen Gegner bekommen. Gut zu wissen: Die Konsolenversion wird am 27.6.2014 ungekürzt und unzensiert erscheinen. Auf verfassungswidrige Symbole wurde komplett verzichtet, die Gewaltdarstellung auch nicht für einzelne Länder entschärft.

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